Das Musikstück „I don’t want to
wait” wurde von Paula Cole geschrieben und Interpretiert, begleitet wird sie
dabei von einer Band. Das Stück, welches als Titelmelodie der Serie „Dawsons
Creek“ verwendet wurde, erschien im Jahre 1996 und ist auf dem Album „This
fire“ zu finden.
„I don’t want to wait“ setzt
sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammen die das Stück ausmachen. Von der
abwechslungsreichen Form (A B‘ B‘ C B‘ B C
D D A C C B‘ A), zu den schwebenden Akkorden, über Paula Coles
facettenreiche Stimme bis zu dem belebten Melodieverlauf.
Beim Hören und auch bei dem
Betrachten der Noten, fällt die starke Akzentuierung durch Akkorde in der
Bassstimme auf. Nach einem Auftakt besteht die Melodie, des Intros in C-Dur,
aus 8-eln und 16-teln, während die Klavierbegleitung auf der 1 und 3, Akkorde
mit harmoniefremden Tönen spielt. Schon in diesem Teil wechselt die Sängerin
zwischen Kopf und Bruststimme, was den Tonartwechsel zu G-Dur begleitet.
Hier findet eine Umgliederung
der homophonen Stimmen statt, die jedoch beim Hören etwas wenig auffällt, da
das Hinzukommen von Gitarre und Schlagzeug eine Steigerung bewirken. Während
dieser Vorstrophe (B‘) wird kein Text gesungen, sondern möglicherweise von
einem Backgroundchor ‚dududu…‘ auf die Melodie gesungen. Auch nachdem die
Instrumentierung erweitert wurde bleibt das rhythmische Muster bestehen bei dem
die Akkorde stark die 1. und 3. Zählzeit akzentuieren, wohingegen das
Schlagzeug auf der 2. und 4. Zählzeit betont.
Erzählt wird dazu aus der
Perspektive einer vermutlich modernen Frau, die mit ihrem Partner das Leben
leben will und dafür eine friedliche Welt braucht. In den ersten beiden Stophen
geht es um eine Familie im zweiten Weltkrieg, dessen Vater in den Krieg gezogen
war und das leidvolle warten auf seine Rükkehr.
Während oberflächlich
betrachtet das Lied einen recht eintönigen Eindruck machen könnte, aufgrund dem
stetigen Schlagzeug, den größtenteils durch Lautstärke und Tonhöhe erzeugten
Steigerungen und der leicht nachvollziehbaren Begleitung des Klaviers, eröffnen
sich beim genaueren Hinschauen einige interessante Aspekte. Beispielsweise die gegenläufige
Rhythmik von Schlagzeug und Klavier welche eine Fülle erzeugen durch die starke
Kontraste erzeugt werden können, was auch stets beim Übergang zum Refrain
passiert. Auch sehr auffällig ist das Interlude, da Paula Cole hier fast
Sprechgesang praktiziert und synthetisierte Backgroundstimmen die auch schon im
Refrain im natürlichen Zustand vorkamen das Klangbild anreichern. Dies bildet
einen starken Kontrast zu dem umfangreichen Ambitus von h bis d, in dem sie im
Rest des Liedes bewegt.
Insgesamt ist es Paula Cole
gelungen in ein eingängiges, wiedererkennbares Gerüst ihre persönliche Note
einzubauen und es harmonisch interessant zu Gestalten. Die dynamischen
Steigerungen finden durch aussetzen und einsetzen der Instrumente und der
Tonhöhen der Stimme statt. Dieser musikalische Aufbau spiegelt die Botschaft
wieder, die der Text vermittelt. Die einfache und eingängige Struktur des
Stückes machen es für eine breite Hörerschaft ansprechend, dies passt zu der
Zeile „see the peace in every eye“. Auch das wenig abwechslungsreiche
Schlagzeug kann als Symbol für das stetige Fortschreiten der Zeit verstanden,
welches die Sängerin aufhalten möchte. Passend dazu spielt im Refrain, in dem
sie „I don’t want to wait“ singt, das Klavier gegenläufige Akkorde,
möglicherweise möchte sich die Sängerin nicht den Tatsachen hingeben, sondern
trotz aller Widrigkeiten mit denen auch schon ihre Vorfahren zu kämpfen hatten
ihr Leben in der Gegenwart leben. Die vielen schwebenden Akkorde machen das
Stück bewegter und suggerieren ebenfalls Weitergehen.